Bayern-Fans: Erfolg verdirbt den Charakter
Der Tag, an dem alles anfing, war ein sonniger Tag. Draußen über dem verdorrten Rasen flimmerte die badische Julihitze. Und drinnen waren wir, die vierte Klasse der örtlichen Grundschule. Unser Sportlehrer, ein lichtscheuer Mensch mit der Pigmentierung einer Mozzarella-Kugel, hatte es so gewollt. Immerhin: Unsere Laune besserte sich, als wir erfuhren, dass Herr Weißkäs (in Wirklichkeit hieß er nur so ähnlich) uns erlaubte, Fußball zu spielen. Nicht Völkerball, nicht Zirkeltraining: Fußball. „Bayern-Fans gegen KSC-Fans“.
Was an sich eine sinnvolle Anordnung gewesen wäre – in unserer Klasse genoss der nächstgelegene Bundesligist höchste Sympathien – entpuppte sich jedoch als Rohrkrepierer. Bis auf drei, vier Ausnahmen gab es nämlich an diesem Sommertag plötzlich nur noch Bayern-Fans. Was war passiert? Nun, der KSC war abgestiegen. Und Bayern München war Meister geworden. So zumindest erklärte es Schulfreund Michael, dessen Blick ...
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