Junge Piraten gegen „neoliberale Schuldenbremse"

Bundesversammlung setzt Kurs in der Wirtschafts- und Asylpolitik / Vorstand gewählt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Die Jungen Piraten, die Nachwuchsorganisation der Piratenpartei, haben sich am Wochenende auf Positionen zur Wirtschafts- und Asylpolitik festgelegt. Bei einer Bundesmitgliederversammlung wurde unter anderem die Forderung nach einfacher und unbürokratischer Arbeitserlaubnis für Flüchtlinge sowie die Abschaffung von „winzigen Sammelunterkünften“ beschlossen. Die Politik dürfe „Asylsuchende nicht mehr wie bisher als Menschen zweiter Klasse“ behandeln, sagte Paul Meyer-Dunker, stellvertretender Vorsitzender Jungen Piraten.

Der Chef des Politfreibeuter-Nachwuchses, Florian Zumkeller-Quast, erklärte, die Organisation habe sich auch in der Wirtschaftspolitik klar positioniert. Die „grenzenlose Deregulierung“ müsse gestoppt werden, so Zumkeller-Quast. „Der neoliberale Populismus der Schuldenbremsen gehört ebenso beendet.“ Die Jungen Piraten haben sich außerdem für einen bundesweit einheitlichen, gesetzlichen Mindestlohn sowie für die Durchsetzung von Equal Pay ausgesprochen. „Dass Frauen heutzutage immer noch weit weniger als Männer verdienen, ist ein Anachronismus“, hieß es von der Bundesversammlung. Auch die „Ausbeutung der Leiharbeit“ müsse beendet werden.

In weiteren Beschlüssen legten sich die Jungen Piraten außerdem auf Forderungen nach weitergehender juristischer Bildung im Rahmen des Schulunterrichts sowie die „konsequente Nutzung geschlechtergerechter Sprache durch das Verwenden des Gender-Asterisks“ aus - gemeint ist das Sternchen-Zeichen, das analog zum Unterstrich bei geschlechterneutraler Schreibweise eingesetzt wird.

Bereits am Samstag wurde der Bundesvorstand der Jungen Piraten gewählt. Der Merzhausener Software-Entwickler Zumkeller-Quast wurde von der Bundesmitgliederversammlung im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Zu den stellvertretenden Vorsitzenden sind Claudia Jonda aus Braunschweig und Paul Meyer-Dunker aus Berlin bestimmt worden. Der Vorsitzende der Piratenpartei, Bernd Schlömer, gratulierte dem Vorstand und wünschte "viel Erfolg".

Die Jungen Piraten haben bundesweit mehr als 800 Mitglieder, davon gehören über 460 auch der Piratenpartei an. Die Nachwuchsorganisation arbeitet eigenen Worten zufolge „eng mit der Piratenpartei zusammen“, ist aber unabhängig und vertritt auch eigene politische Standpunkte. Für eine Mitarbeit bei den Jungen Piraten ist die Mitgliedschaft in der Organisation nicht erforderlich.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -