Karneval ohne Kölsch?

Präventive Wirkung eines Alkoholverbots für öffentliche Plätze ist umstritten

  • Sarah Liebigt und Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Gruppen rotweiß Gekleideter mit Glitzerspray in den Haaren versüßen den Berufspendlern mit Rülpswettbewerben und geschmetterten Liedfetzen schon morgens die Fahrt von Aachen nach Köln. Nachmittags stapft ein vierschrötiger Hunne mit blutiger Schnittwunde im Gesicht und Doppelaxt über der Schulter gleichgültig durch einen kichernden Haufen plüschiger Zitronen und pöbelnder Panzerknacker, die auf dem Bahnhofsvorplatz gerade die Wodkaflasche kreisen lassen.

Der »Schmotzige Dunschtich« am Bodensee, Karnevalsfeten in Köln: Die fünfte Jahreszeit geht in diesen Tagen zu Ende. Stete Begleiter der Feierwütigen: Bier, Prosecco und viele Kurze. Dass die Fastnachtssaison für viele vor allem eine Gelegenheit zum Betrinken ist, stößt auch beim Bund Deutscher Karneval (BDK) auf Kritik. »Karneval hat mit Alkohol nichts zu tun«, sagte BDK-Präsident Volker Wagner aus dem pfälzischen Waldfischbach der dpa. Karneval sei Kulturgut und Volksbraucht...


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