Als hätte die Axt den Erdball getroffen
Rundfunk-Sinfonieorchester und Rundfunkchor Berlin mit Strawinsky, Berg und Reger
Stupend das Konzert am Sonntag in der Philharmonie. Der Rundfunk gab sich die Ehre und bewies wiederholt: Er kann Unverwechselbares anbieten. Etwas, das die Creme der Berliner Orchestercrew nicht oder sporadisch macht. Das Seltene, hohen Ansprüchen Genügende kommt dem Konzerthörer, ob vorgebildet oder nicht, entgegen.
Das Rundfunk-Sinfonieorchester (RSB) und der Rundfunkchor Berlin boten unter Marek Janowski Strawinskys Psalmensymphonie geradezu würdevoll. Der Psalmensymphonie - sie ist derzeit öfters zu hören - fehlen die Violinen. Das ist plausibel. Die dunkleren Werte dominieren (Celli, Kontrabässe). Klavierklänge (zwei Flügel) der unteren Mittellage helfen, den Chorsatz zu gliedern und zu fundieren. Markante Chor- und Bläsersätze prägen den machtvollen Beginn: »Exaudi orationem meam, domine«. Im zweiten Teil splittert die Blasphonie auf, Holz- und Blechtöne winden sich zu spartanischen Kränzen, deren Blüten leiern und krei...
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