Kein Kuschelpapst im Mammon-Sumpf
Benedikt XVI. verfügte Änderungen in der skandalträchtigen Vatikanbank und brüskierte so die Finanzmafia
Nur alt und krank? Oder ist da mehr? Nach der Rücktrittserklärung von Benedikt XVI. sprießen die Spekulationen. Nicht alle sind abwegig.
Seine Kräfte seien nicht mehr geeignet, »um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben«. Der Mann, der als erster Papst seit über 700 Jahren dieses Amt niederlegt, berief sich in seiner Rücktrittserklärung ausschließlich auf diesen »Petrusdienst«, dessen »geistliches Wesen« er betonte.
Eine hehre Begründung. Doch zeigen einschlägige Schicksale, Biografien und Erfahrungen, dass es in der Regel weniger das Jenseitig-Heilige ist, das Menschen in die Knie und zum Aufgeben zwingt, sondern vielmehr das Profane, das Diesseitig-Ordinäre. Und damit hatte Benedikt XVI., wie jeder Papst, mehr zu tun, als ihm zweifellos lieb und zuträglich war.
Immerhin ist der »Stellvertreter Christi« nicht für ein Dutzend Jünger zuständig, sondern für ein komplettes, wenn auch überschaubares Staatswesen, bürokratisch-kuriale Strukturen - und eine Bank. Eine Bank, deren offizieller Eigentümer der Papst ist und deren Gebaren und Geschäfte in d...
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