Henkel schweigt zu V-Mann Kai D.
Gebürtiger Berliner mit NSU-Kontakt baute Thule-Netzwerk mit auf
Was weiß die Verwaltung von Innensenator Frank Henkel (CDU) über den gebürtigen Berliner Kai D.? Der ehemalige V-Mann des bayerischen Verfassungsschutzes zählte in den neunziger Jahren zu den umtriebigsten Neonazis der Republik, er organisierte unter anderem die berüchtigten rechtsextremen Rudolf-Hess-Aufmärsche, an denen 1996 auch die Neonazis des späteren »Nationalsozialistischen Untergrundes« teilnahmen. Kai D's Telefonnummer fand sich auch auf einer Telefonliste des NSU-Mitglieds Uwe Mundlos.
An entscheidender Stelle baute D. zudem offenbar mit seinem bis 1998 vom Verfassungsschutz bezogenen Salär in Höhe von 150 000 DM das neonazistische Thule-Netz auf. Eine Art braunes Mailbox-System, mit dem sich Rechtsextremisten in ganz Deutschland vor dem Internetzeitalter elektronisch austauschten. Bekannt wurde das Netz vor allem dadurch, dass Anleitungen zum Bombenbau auf Diskette zirkulierten.
Dass ein Neonazi-V-Mann ...
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