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Wider Papsttum und tradierte Lehren
Heinz Schilling verfasste eine neue Biografie über den Kirchenreformator Martin Luther
In dem immer noch lesenswerten Buch »Hinführung zu Luther« (1982) fragte der katholische Theologe Otto Herman Pesch: »Kann man denn zu Luther noch etwas Neues sagen?« Die Frage ist berechtigt, denn seit dem 16. Jahrhundert wurden nicht nur Schriften und Briefe Luthers publiziert, sondern auch Dutzende Biografien, die aus katholischer Sicht den Reformator verdammen und aus protestantischer heroisieren. Doch die Lutherforschung ist inzwischen diffuser: »Längst gibt es evangelische Lutherkritiker und katholische Luther-›Sympathisanten‹ - so wie es selbstverständlich nach wie vor katholische Luther-Inquisitoren und evangelische Luther-Heldenverehrer gibt. Jedenfalls ist Lutherforschung und Lutherinterpretation längst eine interkonfessionelle Angelegenheit geworden«, so Pesch.
Wenn Heinz Schilling, bis 2010 Professor für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin, nun eine neue Biografie des Ref...
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