Insider und Outsider

»Side Effects« und »Camille Claudel 1915« beim Wettbewerb der Berlinale

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Um Kunst und Katholizismus geht es in Bruno Dumonts »Camille Claudel 1915« mit Juliette Binoche als Bildhauerin in einer psychiatrischen Anstalt. Dorthin hat man sie abgeschoben, weil sie einigen zu lästig wurde. Aber war sie auch psychisch krank? Oder macht sie erst die Anstalt wahnsinnig? Man denke an Vincent van Gogh in Saint Remy. Der war dort nicht unglücklich und malte großartige Bilder. Aber verrückt war er eher nicht, er bekam bloß ab und zu Anfälle, aber die bekommen andere ja auch und laufen trotzdem frei herum. Bei Camille Claudel ist das anders. Sie sieht sich als Opfer eines Männer-Komplotts, fühlt sich verfolgt und hat Angst, vergiftet zu werden. Eine Melange aus hoher Sensibilität und paranoiden Zuständen.

Bruno Dumont legt seinem Film den Briefwechsel von Camille Claudel mit ihrem Bruder, dem Schriftsteller Paul Claudel, zugrunde. Dieser ist noch katholischer als der Papst und Camilles größer Feind. Aber wie da...


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