Das zu Worten geronnene Böse
Christlich-jüdische Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag von Goebbels Sportpalast-Rede
Was soll das denn? Eine Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Goebbels-Rede im Berliner Sportpalast? Ein ungutes Gefühl muss auch Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrats der Juden, beschlichen haben. Er warnte: Wenn man schon das Scheinwerferlicht auf ein nicht erinnerungswürdiges Ereignis wirft, sollte dieses nicht mythologisiert werden. Goebbels hasserfüllte Rede am 18. Februar 1943 sei nicht als »Meisterstück eines perfekten Rhetorikers zu bewundern, sondern als das zu Worten geronnene Böse zu entlarven«.
»Erinnern - Nachfragen - Ein Zeichen setzen« war die Veranstaltung am Montagabend im Jüdischen Museum in Berlin überschrieben. Geladen hatte die Initiative »Marsch des Lebens«, die Versöhnungsmärsche an Stätten des Holocaust organisiert. Initiator Jobst Bittner kommentierte einen eingangs eingespielten Filmausschnitt, der fanatisch-jubelnde Uniformierte, Funktionäre, Kriegsversehrte und Krankenschwestern zeigte...
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