Heuschrecke spielt Monopoly
Sieben Jahre nach dem großen Wohnungs-Ausverkauf: Dresdner Mieter merken negative Folgen
2006 verkaufte Dresden 48 000 kommunale Wohnungen an eine »Heuschrecke«. Seither verhält sich der Eigentümer nicht besser und nicht schlechter als andere Privatvermieter - was auf dem angespannten Wohnungsmarkt problematisch genug ist.
Verkauft sie oder verkauft sie nicht? Ein Dreivierteljahr rätselte Dresdens Kommunalpolitik über die Absichten der Gagfah. Der Immobilienkonzern hatte verkündet, er wolle sich von seinem Wohnungsbestand in Sachsens Landeshauptstadt trennen. Das Unternehmen konnte offenbar Kredite nicht abzahlen, orakelte Lukas Siebenkotten, der Direktor des Deutschen Mieterbunds, und warnte: »Das Wohnungsmonopoly in Deutschland geht in die nächste Runde.« Bei Mietern in Dresden, sagt der dortige Linksfraktionschef André Schollbach, sorgten die Pläne für Verunsicherung: »Man schürte wieder einmal die Angst.«
Verunsicherung gab es bei den Bewohnern der Wohnungen auch 2006 - anders als bei einer Mehrheit im Stadtrat. Die stimmte für den Verkauf aller der damals noch 48 000 Wohnungen der städtischen Wohnungsgesellschaft Woba. Mit dem Erlös von 1,7 Milliarden Euro konnte sich Dresden als erste deutsche Großstadt auf einen Schlag von allen Schulden ...
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