Liebe auf der Schippe
Hector Berlioz’ »Béatrice et Bénedict« in Weimar
Natürlich will sich die Opernbühne »optimal« darstellen, mehr oder minder nach ihrem Maße, und trotz schrumpfender materieller Möglichkeiten größere Kollektive binden. Nicht immer begründet. Anlass der Premiere am Deutschen Nationaltheater: Die Oper »Béatrice et Bénedict« von Hector Berlioz ist in ihrer vollständigen Fassung erstmals vor 150 Jahren am Hoftheater Weimar aufgeführt worden. Da schaut sich der Betrieb die Partitur schon mal an und Entschlüsse reifen.
Nun, unabhängig vom Anlass, warum gerade dieses Stück, heute, auf der Weimarer Bühne? Es geht darin wie in tausend anderen Opern um die Liebe. Nur: Paare kehren dieser schönsten aller Welten rüde den Rücken, verfluchen, verlachen, verachten sie. Peitschen den jeweils anderen mit den übelsten Injurien. Sie negieren die »Sklaverei der Ehe«, protestieren wider fremden Zugriff, bangen um ihr Selbst, fürchten das Risiko. Das klingt witzig. Liebe auf der Schippe. Ab in den ...
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