Nicht kränker, aber anders krank
DAK-Studie stellt neuen Höchststand an psychischen Krankheiten fest
Erstmals untersuchte eine große gesetzliche Krankenkasse den übermäßigen Anstieg psychischer Krankheiten gründlicher. Die Diagnose der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) lautet: Psychische Krankheiten sind vermutlich heute so verbreitet wie früher, als sie sich hinter Magenbeschwerden oder Rückenschmerzen versteckten.
Es ist nicht zu bestreiten: Der deutsche Patient hat es vor allem mit dem Kopf. Die Zahl der Diagnosen aufgrund psychischer Beschwerden steigt extrem. Laut DAK-Report haben zwischen 1997 und 2012 die Fehltage durch Depressionen und andere psychische Krankheiten um 165 Prozent zugenommen. Während sich 1997 nur jeder 50. Erwerbstätige wegen eines psychischen Leidens krank meldete, war es im vergangenen Jahr bereits jeder 22.
Diese Zahlen werfen Fragen auf. Was macht die Menschen krank? Ist es die Arbeitswelt, der Druck, die Konkurrenz, die ständige Erreichbarkeit? Oder werden psychische Belastungen inzwischen stärker beachtet, weil sie eher ausgesprochen und medizinisch ernster genommen werden? Für letztere These fanden die Experten der Untersuchung der DAK, die gestern in Berlin vorgestellt wurde, einige Anhaltspunkte. So stand im Jahr 2004 nur auf wenigen Krankschreibungen das »Burn-out-Syndrom«. Seit diesem Jahr war es möglic...
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