Leben, nicht fallen

Luiz Ruffato und Daniel Alarcón schreiben von Städten und Menschen in Lateinamerika

Wie kann man mit literarischen Mitteln einer Großstadt beikommen? Einer, die derart vielfältig und wechselvoll geworden ist, dass sie sich durch die Schilderung eines Menschen, einer Familie, der Mieter einer Wohnanlage, der Nachbarn eines Viertels nicht erschöpfend darstellen lässt. Der Schriftsteller Juan Villoro hat die Frage hinsichtlich seiner Geburtsstadt Mexiko und unter Verweis auf seinen Landsmann Carlos Fuentes schon vor Jahren abschlägig beantwortet. Dessen Anspruch, in seinem Debütroman »Landschaft im klaren Licht« die Totalität der mexikanischen Hauptstadt einzufangen, sei nicht mehr zu halten.

Die Stadt hatte 1958, im Erscheinungsjahr des Romans, fünf Millionen Einwohner und war in ihrer Komplexität überschaubar. Jetzt hat sie mehr als 21 Millionen und ist sozial, kulturell, historisch, architektonisch zerklüftet. Viele Stadtteile bleiben den Bewohnern unbekannt. Sie haben sie nie betreten, sie werden sie nie bet...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -