Londons Kassenwart mangelt es an Kredit

Im reichen südenglischen Eastleigh wird am Donnerstag ein Sitz im britischen Unterhaus durch Nachwahlen neu vergeben. Die oppositionelle Labour Party kann dort nicht gewinnen, sie freut sich aber über den Wahlkampfstreit zwischen Konservativen und Liberaldemokraten, die in London gemeinsam regieren.

Sie wolle helfen, das Land wieder »auf die Füße zu stellen«, erklärte die Kandidatin der Konservativen, Maria Hutchings. Der Wahlkreis gehörte allerdings bisher den Liberaldemokraten, die ihn nicht kampflos preisgeben wollen und auf die »sehr deutlichen« Differenzen zwischen den Koalitionspartnern verweisen.

Überhaupt, was heißt es, das Land wieder auf die Füße zu stellen? Finanzminister George Osborne hatte seine eigene Amtsführung bisher stets gelobt: »Der Erfolg unserer Politik beweist sich darin, dass die Ratingagenturen uns noch immer den AAA-Status zuerkennen.« Seit die Agentur Moody's Großbritannien wegen Nullwachstum und einer steigenden Schuldenlast von der symbolischen Spitzenzahl auf den weniger glänzenden AA1-Status herabgestuft hat, gilt das freilich nicht mehr.

Zwar sind die Ratingfirmen im Urteil fehlbar, auch andere Staaten wie die USA und Frankreich haben den Dreifach-A-Status eingebüßt. Aber die Sofortr...