Grautöne des Grauens

Du bist ebenso an mich gekettet, wie ich an Dich.» Die trotzigen Worte, die das Entführungsopfer Natascha Kampusch an ihren Peiniger Wolfgang Priklopil richtet, verwirren Letzteren nachhaltig. Und auch an den Zuschauern des Films «3096 Tage» gehen sie nicht spurlos vorbei. Die Zerrissenheit Kampuschs zwischen Unterwürfigkeit, Fatalismus und Aufbegehren ist eine Stärke des düsteren Kammerspiels von Sherry Hormann, das trotz Schwächen positiv überrascht. Erzählt wird der Leidensweg der 1998 zehnjährig vom Arbeitslosen Priklopil entführten Kampusch (Antonia Campbell-Hughes). Acht Jahre war sie seine Gefangene in einem selbst ausgehobenen, unterirdischen, winzigen Verließ.«

Priklopil (Thure Lindhardt) war nach Lesart des Films Kontrollfreak, Sadist, Angsthase. Ein so abstoßender wie gerissener aber auch schwacher und bedauernswerter Versager, noch immer unter der Knute seiner Mutter. Natascha Kampusch wollte er sich zur idealen Ge...