Kaum Geld gegen Homophobie
Migrantenverbände fühlen sich bei Förderung von Lesben und Schwulen allein gelassen
Helga Seyb von Reach Out, einer Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, ärgert sich, wenn sie in Polizeimeldungen über homophobe Übergriffe etwas von Tätern mit einem vermutlich »arabischstämmigen Hintergrund« liest. Bei weißen Tätern verweise die Polizei im Gegensatz dazu nicht auf Herkunft und Hautfarbe, sagt Seyb.
Durch diese Hervorhebung werde der Bevölkerung der falsche Eindruck vermittelt, Menschen mit Migrationshintergrund begingen deutlich häufiger Straftaten gegen Lesben, Schwule oder Transsexuelle. »In der Öffentlichkeit herrscht das Bild, Migranten interessierten sich nicht für dieses Thema«, erklärt Dania Thaler vom Migrationsrat Berlin-Brandenburg (MRBB). Häufig werde Migranten schon aufgrund ihrer Herkunft oder Religion eine homophobe Einstellung unterstellt, so die Expertin.
Im Auftrag des MRBB führte Thaler deshalb eine Befragung der im Dachverband organisierten Migrantenvereine durch, deren E...
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