Auch SPD-Linke für Deckelung der Managergehälter
DL21-Sprecherin Mattheis: Bezüge sollen auf das maximal 100fache des Durchschnittsgehalts begrenzt werden
Berlin (nd). Die SPD-Linke setzt sich in der Debatte um überzogene Managergehälter und Bankerboni für eine Deckelung der Spitzenverdienste auf das maximal 100fache des Durchschnittsgehalts ein. »Auch wenn die rechtliche Umsetzung noch geprüft werden muss, ist es doch richtig zu sagen, dass Gehälter in Spitzenpositionen nachvollziehbar sein müssen«, erklärte Hilde Mattheis, die Sprecherin des Forums DL 21, am Dienstag. »Warum ein Topmanger das zighundhundertfache eines Durchschittsverdieners leistet, ist nicht nachzuvollziehen«.
Derart hohe Bezüge, wie sie »teilweise auf den Manager-Etagen gezahlt werden«, würden »dem Gerechtigkeitsgedanken der Mehrheit der Bevölkerung« widersprechen, so die Bundestagsabgeordnete. Zuvor hatte die Vizevorsitzende der Linksfraktion, Sahra Wagenknecht, »eine gesetzliche Begrenzung von Managergehältern auf das zwanzigfache der untersten Lohngruppen des jeweiligen Unternehmens« gefordert. Für eine solche, deutlich schärfere Begrenzung, hatte sich auch Klaus Schwab, der Gründer des Weltwirtschaftsforums in Davos, ausgesprochen.
Einer Umfrage vom Januar zufolge meinte mit 74 Prozent eine große Mehrheit der Bundesbürger, dass die Manager in Konzernen zu hoch bezahlt seien. 58 Prozent forderten, die Managergehälter gesetzlich zu begrenzen; 39 Prozent lehnten Eingriffe durch den Gesetzgeber ab. Der nun in ähnlicher Form von der SPD-Linken unterstützte Vorschlag, die Managerbezüge auf das 100fache des Gehalts des am schlechtesten bezahlten Arbeiters zu begrenzen, unterstützte in der Umfrage mit 47 Prozent knapp die Hälfte der Bundesbürger.
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