Wenn die Bibliothek hupt

Er ist Treffpunkt für Jung und Alt, Fundus für Bücher, Zeitschriften und vieles mehr - der Koblenzer Bücherbus. Deutschlandweit gibt es nur noch 112 dieser Fahrzeuge, denn in vielen Kommunen regiert der Rotstift.

Koblenz. Gezielt greift der zehnjährige Max in das Regal und zieht eine Harry-Potter-DVD heraus. Mit seiner Bibliothekskarte geht er an den kleinen Schalter im Heck und lässt die DVD dann in einem Jutebeutel verschwinden. Jeden Freitag ist er im Koblenzer Bücherbus, wenn der im Stadtteil Goldgrube Station macht - vor allem Kinder, Jugendliche und ältere Menschen nutzen das Angebot. Doch die Zahl dieser Busse stagniert bundesweit, obwohl insbesondere immer mehr Ältere auf eine solche mobile Alternative angewiesen sind.

25 Haltestellen

In Rheinland-Pfalz gibt es nur den Koblenzer Bücherbus. Auch deutschlandweit sieht es angesichts klammer kommunaler Kassen eher mau aus. Gab es 1978 noch 135 sogenannte Fahrbibliotheken, sind es mittlerweile der jüngsten Umfrage des Deutschen Bibliotheksverbandes zufolge nur noch 96 mit 112 Bussen. »Eine bedauerliche Entwicklung«, sagt Johannes von Freymann, Vorsitzender der Fachkommission Fah...