Ausblicke auf das »Radio der Zukunft«
Festival an der AdK
nd: Das Festival widmet sich dem schon so oft totgesagten Medium Radio und, ausgerechnet, dessen Zukunft. Wie könnte die aussehen?
Maage: In den vier Tagen sollen die verschiedensten Ansätze, die es im Hörfunk gibt, gebündelt werden. Angefangen mit Onlineradios bis hin zu Podcasts. Gleichzeitig spielen auch technische Neuerungen eine Rolle und welche Möglichkeiten sie für das Radio, insbesondere das Kulturradio und Audioformate wie das Feature oder das Hörspiel, eröffnen. Aber es wird auch um die Frage gehen, was wir verlieren, wenn im Hörfunk weiter gespart wird.
Schorsch Kamerun wird auf dem Festival auftreten. Er fragt im Titel seiner Performance: Was lohnt sich denn, überhaupt noch gesendet zu werden?
Ich glaube, dass gut durchdachte Inhalte, die in einer interessanten Form aufbereitet sind und so kulturelle oder gesellschaftliche Entwicklungen beschreiben, immer funktionieren werden. Es gibt Programme, die sich die Zeit nehmen, aktuelle Ereignisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit einer Vielzahl von Experten zu beleuchten.
Welche Rolle spielen dabei die vielen freien Radios, die vor allem online existieren?
Ich halte sie für eine wichtige Institution der pluralistischen Meinungsäußerung. Genauso sind sie eine Möglichkeit, neue Formen auszuprobieren, die bei größeren Sendeanstalten keinen Platz finden würden.
Auf dem Festival wird es auch darum gehen, welche Bedeutung der technische Fortschritt für die Kunst im Radio hat. Welche sind für sie die spannendsten Entwicklungen?
Es gibt eine Technik, die sich Wellenfeldsynthese nennt, eine Mehrkanaltechnik, die es erlaubt, dass Klang im Raum sprichwörtlich wandert. Das Fraunhofer-Institut wird seine Forschungserkenntnisse dazu auf dem Festival präsentieren. Abgesehen von kommerzieller Nutzung ist es damit möglich, so etwas wie akustisches Theater zu realisieren.
Fragen: Christin Odoj
Festivalprogramm: www.adk.de
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