Wenigstens die Hightech-Tafel im Klassenzimmer funktioniert
Im deutschen Bildungssystem hat sich viel verändert - davon profitiert vor allem der Bildungsmarkt
Seit Jahren, ja seit Jahrzehnten wird ein neues Bildungssystem gefordert, das Lernen fördert und Bildungsungerechtigkeit abbaut. Das schlechte Abschneiden des deutschen Schulsystems bei den PISA-Studien hat den Reformeifer weiter angefacht. Gut gedacht ist aber nicht immer gut gemacht. Das hat auch die diesjährige Bildungsmesse »didacta« gezeigt.
»Ein Land, das so sehr auf seine humanen Ressourcen angewiesen ist, benötigt ein Bildungssystem, das kein Kind zurücklässt. Dennoch zelebrieren wir nach wie vor ineffiziente und ungerechte Mechanismen, um Kinder zuzuteilen und zu benoten, zu versetzen oder zurückzustellen.« Der dies anlässlich der Eröffnung der diesjährigen »didacta« kürzlich in Köln sagte, ist wahrlich kein Linker. Wassilios Fthenakis ist ein deutscher Wissenschaftler griechischer Herkunft, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und ehemals 30 Jahre lang Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München.
Der hoch angesehene 75-Jährige ist u.a. Präsident des »Didacta Verbandes der Bildungswirtschaft« und mahnte in seiner Eröffnungsrede, die Bildungsungerechtigkeit in Deutschland abzubauen. Dabei kritisierte er den deutschen Bildungsföderalismus, die Defizite in der Ausbildung von Lehrern und Erzieherinnen sowie die Übergänge zwischen den Stufen de...
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