»Kuba hatte immer Matroschkas u n d US-Fernsehen«

MEDIENinterview: Der Journalist Luís Morlote Rivas über USB-Sticks, sozialistische Medien in Kuba und Globalisierung

Luís Morlote Rivas (39) ist Abgeordneter der Nationalversammlung Kubas und Präsident der Intellektuellen- und Künstlervereinigung »Asociación Hermanos Saíz« (AHS). Er war in den vergangenen Jahren Programmdirektor mehrerer Radiostationen. Mit dem Journalisten und Kulturpolitiker sprach Harald Neuber.

nd: Herr Morlote, in den vergangenen zwei Jahrzehnten sind viele Kubanerinnen und Kubaner ins Ausland gegangen, oft leben sie eine Weile in Europa und den USA und dann wieder in Kuba. Hat ihre transnationale Erfahrung auch die Medien verändert?
Luís Morlote Rivas: Ich kann erst einmal nur von mir sprechen. Meiner Erfahrung nach vermisse ich im Ausland, was ich zu Hause mit am meisten kritisiere: das kubanische Fernsehen. Dort gibt es eine Vielzahl kultureller und historischer Programme, die mir dann fehlen. Dennoch glaube ich, dass die Unterhaltungsprogramme eines unserer größten Probleme darstellen. Der kapitalistische Medienbetrieb vermag es, die Menschen sehr effektiv zu verführen und ihnen bestimmte Produkte schmackhaft zu machen. In Kuba wurde diese Inszenierung lange abgelehnt. Stattdessen wurde sehr viel Wert auf eine sachliche und objektive Darstellung gelegt. Ich denke, dass wir in Kuba durchaus lernen müssen, die Medieni...


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