Erneut ausgegrenzt

»Médicos del Mundo« kämpfen für eine angemessene Gesundheitsversorgung der Einwanderer in Spanien

  • Ralf Streck, Navarra
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Menschen, denen es gelingt, die Grenzen nach Europa zu überwinden, stoßen hier auf neue, teils unüberwindbare Barrieren: Schwangere Papierlose in Deutschland erhalten keine medizinische Voruntersuchungen, in vielen Teilen Spaniens werden Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus völlig vom kostenfreien Gesundheitssystem ausgeschlossen. Überall wehren sich dagegen Organisationen und Initiativen.

»Fremdenfeindlichkeit und Rassismus werden damit geschürt«, stellt Patricia Ruiz empört fest. Die Sprecherin der Hilfsorganisation »Médicos del Mundo« (Ärzte der Welt) konkretisiert: Die Gesundheitspolitik in Spanien werde zur Ausgrenzung von Einwanderern benutzt. Zusammen mit Kollegen und Unterstützern geht die schlanke Frau immer wieder in Pamplona und anderen Städten auf die Straße, um für ein öffentliches Gesundheitssystem zu streiten, zu dem alle Menschen Zugang haben.

Die spanische Regierung hat vor einem halben Jahr Einwandern per Dekret die Gesundheitskarte entzogen. Seither werden sie im nordspanischen Navarra in Gesundheitszentren offiziell nicht mehr behandelt. Einwanderer wie der Anfang 30-jährige Afrikaner Omer verlieren so ihre letzten Rechte. Das wollen Patricia Ruiz und ihre Kollegin Yolanda Rodríguez Villegas nicht hinnehmen. Sie sitzen zusammen mit Omer in einem Beratungsraum und sprechen über seine Situation...


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