»Nicht schwatzhaft«

Ein eigenwilliges Lob Peer Steinbrücks für Egon Bahr

Peer Steinbrück spart nicht mit Anerkennung für Egon Bahr. Bei einer Buchvorstellung am Donnerstag bleibt das nicht ohne Folgen. Ein Lob gibt das andere. Das ist gut für den Spitzenkandidaten, wie es gut ist für das Buch. Und Egon Bahr genießt es. Zumindest sagt er es so.

Ein klein wenig muss Egon Bahr für die Mauer wohl dankbar sein. Auf ihr gründet sein politisches Lebenswerk. Als sie 1989 in sich zusammenfiel, lieferte sie zugleich jenen Schlussstein für Bahrs Lebenswerk, ohne den es kein Bauwerk geworden wäre, vor dem sich noch heute Menschen staunend versammeln. Sie lauschen ihm, dem 90-Jährigen, dessen Erinnerungen über die deutsch-deutschen Verhältnisse offenbar nicht den geringsten Schaden genommen haben, sie machen Fotos, stehen nach seiner Unterschrift an.

Obwohl er es nicht nötig hätte, das zu zeigen: Egon Bahr ist dankbar. Man spürt es am Donnerstagabend im Schöneberger Rathaus von Berlin, und es ist zu lesen in dem Buch, das er signiert. Hier, in diesem Gebäude, begann er seine Karriere in der Politik, 1959 als Pressesprecher des Regierenden Bürgermeisters in Westberlin, Willy Brandt. Vor dem Haus sprach John F. Kennedy seine berühmten Worte: »Ich bin ein Berliner.« Und hier stellt...


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