Barbarotti hat den Blues
Håkan Nesser verabschiedet im Roman »Am Abend des Mordes« seinen zweiten Inspektor
Ein Mann erwacht neben seiner geliebten Frau, an einem Morgen im April 2012, er tastet zu ihr hinüber, sie ist kalt und tot. Hirnschlag mit 47. Ein Schock - so beginnt Håkan Nessers jüngster Roman. Die Frau heißt Marianne, ihr Ehemann Gunnar Barbarotti. Er wohnt im fiktiven schwedischen Ort Kymlinge - Wurstfabrik, zwei Kirchen, Fluss und Wald »und ganz hinten der See Kymmen«; der Vater Italiener (entschwunden), die Mutter Schwedin. Er ist Kriminalinspektor, ein schwieriger Mensch (nach dem Urteil der Kollegen), doch ein guter Beamter, Ermittler im fünften und letzten Krimi der nach ihm benannten Serie.
An diesem Aprilmorgen ist Barbarotti nur dies: ein Mensch ohne Halt. Er versackt in einem Sumpf aus Trauer, er hadert, er hört Fado, den portugiesischen Blues, er schaut lediglich nach den fünf großen Kindern im Haus. Dann, nach drei Wochen, will er endlich wieder tun, wozu Håkan Nesser, der Krimiautor aus Kumla, Schweden, ihn s...
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