Mauerstiftung soll East Side Gallery aufnehmen

Kulturstaatssekretär André Schmitz unterstützt Koalitionsvorhaben zum Schutz der Mauergalerie

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: 3 Min.

Die East Side Gallery in Berlin soll nach dem Willen von SPD und CDU in die Obhut der Stiftung Berliner Mauer kommen. Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) sagte am Montag im zuständigen Fachausschuss den beiden Regierungsparteien Unterstützung für den Vorschlag zu. Voraussetzung sei jedoch, dass die Stiftung dafür entsprechende Mittel bekomme. Zudem müsse man versuchen, den an der Stiftung beteiligten Bund für die Mitfinanzierung zu gewinnen.

Seit Wochen sorgen geplante und kurzfristig gestoppte Bauarbeiten für ein Hochhaus, einen über 100 Meter langen Gebäuderiegel und eine Fußgängerbrücke über die Spree für heftigen Protest und Diskussionen. Der Kulturausschuss hatte angesichts der Turbulenzen um neue Durchbrüche in der East Side Gallery die Fragen rund um Baupläne und Verantwortlichkeiten auf die Tagesordnung gesetzt.

Zur Anhörung waren neben dem Denkmalamtschef u.a. der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), Kani Alavi, einer der an der East Side Gallery vertretenen Künstler, sowie Landeskonservator Jörg Haspel und Manfred Kühne, Leiter der Abteilung Städtebau und Projekte in der der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geladen.

Wegen der jüngsten Turbulenzen um die Berliner East Side Gallery forderte Haspel einen besseren Schutz des Mauerdenkmals. Die bemalte Open-Air-Galerie sei »hochbedeutend« für die Erinnerung an die jahrzehntelange Teilung der Stadt. Sein Haus habe sich deshalb dafür eingesetzt, Neubauten zwischen Mauer und Spree zu verhindern - allerdings vergeblich. Vor den Abgeordneten erinnerte Haspel auch an diverse vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Verfahren bezüglich der Mauergalerie. »Ich erinnere da an den Beschluss , die East Side Gallery komplett in die Wuhlheide zu versetzen.«

Der »Sündenfall« sei bereits im Zusammenhang mit der O2-Arena passiert. In der East Side Gallery gibt es schon vier Durchbrüche. »Einen weiteren verträgt sie nicht«, sagte Wolfgang Brauer (LINKE). Für Wohnhäuser und Brücke sollten für einen fünften, gut 23 Meter breiten Durchbruch Mauerteile versetzt werden. Als Anfang März ein erstes Stück aus der Mauer herausgenommen wurde, protestierten, anders als in der Vergangenheit, Tausende.

Der Bauherr des Wohnhochhauses erklärte sich bereit, auf den geplanten Durchbruch zu verzichten. Ein zweiter Investor klagt jedoch darauf, insgesamt drei Durchbrüche zur Erschließung seines Grundstückes durchführen zu dürfen. Kultursenator und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will nun einen Kompromiss erreichen: Eine bereits bestehende Lücke soll genutzt und verbreitert werden.

Landeskonservator Jörg Haspel legte dem Senat auch nahe, sich für einen besseren Schutz der East Side Gallery einzusetzen. Dazugehörten beispielsweise die Reduzierung der Parkplätze vor der Galerie. Außerdem müsse eine Beleuchtung eingerichtet werden, die dem bedeutenden Wert der Open-Air-Galerie entspräche.

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