»Die Umweltbelange ernst nehmen«

NABU-Experte Florian Schöne über die Kritik von Naturschützern an der Agrarpolitik der Europäischen Union

Florian Schöne ist beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) für den Bereich Landwirtschaft zuständig. Über die anstehende Reform und die Zukunft der gemeinsamen EU-Agrarpolitik sprach mit ihm Grit Gernhardt.

nd: Am Mittwoch will das EU-Parlament Beschlüsse zur künftigen Ausgestaltung der Subventionen und zum gemeinsamen Agrarmarkt fassen. Was kritisiert der NABU an den Neuregelungen?
Schöne: Zunächst mal, dass der Agrarausschuss die Vorschläge zur Ökologisierung der Landwirtschaft fast bis zur Unkenntlichkeit verwässert hat. Er hat viele Ausnahmen aufgenommen. So müssen die Landwirte nur drei statt sieben Prozent ökologische Vorrangflächen einrichten. Betriebe, die gewisse Zertifizierungen vornehmen, müssen sich gar nicht an die Umweltauflagen des »Greenings« halten. Das ist erstens ein klares Signal gegen eine umweltfreundliche Landwirtschaft und zweitens eine Verkomplizierung der Verwaltung.

Wie stehen angesichts der Agrarlobby die Chancen für Umwelt- oder Verbraucherschutzverbände, noch etwas zu bewegen?
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