Odyssee durch Stalins Russland

Eduard Kotschergin floh aus einem NKWD-Kinderheim

  • Karlheinz Kasper
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Kinder, verwaist und verwahrlost, auf der Flucht vor Hunger und Krieg, auf der Suche nach einem Stück Brot, Wärme und Geborgenheit - wer erinnert sich da nicht an die Bücher der 1920er Jahre, Newerows »Taschkent, die brotreiche Stadt«, Sejfullinas »Der Ausreißer« und »SCHKID, die Republik der Strolche« von Bjelych und Pantelejew oder an Pristawkins aufrüttelndes »Schlief ein goldnes Wölkchen« aus der Perestroikazeit? Jetzt lernen wir einen neuen »Besprisornik« kennen, der sechs Jahre lang von Sibirien bis Leningrad unterwegs ist, um seine Mutter wiederzufinden.

Als Achtjähriger flieht Eduard Kotschergin im August 1945 aus einem NKWD-Kinderheim am Irtysch. Sein Vater wurde 1937 »wegen Kybernetik und Spionage« erschossen, die Mutter, eine Polin, weil sie »Ausländerin« war, zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Der Junge, jahrelang »stumm«, weil er mit der Mutter nur Polnisch gesprochen hat, lernt in Sibirien schnell die Sprache d...


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