Vollendetes Leben?

Dieter Bub über den Freitod

  • Sabine Neubert
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ein achtzigjähriger Mann geht freiwillig und ganz bewusst in den Tod. Das ist eine schwierige, über weite Strecken bittere Lektüre! Wie wichtig sie ist, entscheidet letztlich jeder Leser für sich allein, so wie er überhaupt entscheiden muss, ob er sich den Beschreibungen von allen nur möglichen und erdenklichen »Krankheiten zum Tode« - von Altersgebrechen, Infarkten bis Krebs - aussetzen will.

Trotz aller hyperrealistischen Schilderungen, die den Roman durchziehen, versöhnen bis zu einem gewissen Grade zwei Dinge: Das eine ist die Grundierung des Todesgedankens durch die Sinngebung eines lange gelebten Lebens mit vielen Höhen und Tiefen (früher hätte man das vielleicht »erfülltes Leben« genannt). Das andere ist das Ende. Der Mann »taucht«, im Wort- und im übertragenen Sinn, ab in die Meerestiefe.

Das hat etwas vom Einswerden des modernen, nicht ...


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