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Verwischt die Spuren, doch nicht die Erinnerungen
»Nilowsky«, der neue Roman von Torsten Schulz, der alles hat und dennoch nicht nominiert wurde
Manche Entscheidungen sind einfach nicht nachvollziehbar. So auch die, weshalb die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse an diesem Roman vorbeiging, der alles hat, was man sich unter guter Literatur vorstellt: Es ist ein Gesellschaftsroman, ohne dass die Probleme der Gesellschaft holzhammerartig vermittelt werden. Es ist ein Entwicklungsroman, der einen Mikrokosmos zum Mittelpunkt werden lässt. Ein Liebesroman, in dem eine Dreiecksbeziehung zu einem nicht vermuteten Ende kommt.
Es ist die Geschichte Heranwachsender in ganz konkreten gesellschaftlichen Umständen. Auf ihre Weise setzen sie sich mit Wirrnissen, auseinander, ohne dass dies gleich gesellschaftspolitische Bedeutung bekommt. Das Buch ist witzig, auch launig geschrieben, melancholisch, sarkastisch. Selbst die Lösung einer mit Todesgefahr verbundenen Mutprobe lässt keinen Ekel aufkommen, weil das Ungewöhnliche der Situation zum Beweis einer tiefen Freundschaft wir...
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