Boom der Containersiedlungen
In Polen regt sich Widerstand gegen Vermieterwillkür
Wohnungsmangel, steigende Mieten und Verdrängung sind nicht nur in Deutschland bekannt. In vielen Ländern der Welt sind die Probleme ähnlich, regt sich aber auch Widerstand. Eine Veranstaltungsreihe in Berlin wirft einen Blick auf die Situation außerhalb Deutschlands.
In den letzten Monaten ist in Berlin eine Mieterbewegung entstanden, die einige Zwangsräumungen verhindert hat und mit der »Kotti-Hütte« mitten in Kreuzberg ein sichtbares Zeichen setzt. In mehreren Veranstaltungen werfen die Mieteraktivisten nun einen Blick in andere Länder. Kürzlich berichteten zwei Aktivisten aus Poznan über die schnell wachsenden Containersiedlungen am Rande von Polens Städten. Dort müssten Menschen leben, die aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Oft werde von den Hauseigentümern nicht der juristische Weg beschritten, sondern physische Gewalt angedroht. »Da kommen drei kräftige Männer und fordern die Mieter im Auftrag des Vermieters zum schnellen Verlassen der Wohnungen auf und bieten eine kleine Entschädigung an«, berichtet Katarzyna Czarnota über eine Form der Entmietung. Bei vielen Menschen habe dieser Druck erfolgt.
Dazu hat wohl auch die allgemeine Entpolitisierung beigetragen. Nach 1989 wurde in Po...
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