Vom Thron in den Kerker
Mexikos mächtigster Gewerkschafterin Gordillo droht wegen Korruption hohe Strafe
Die Gewerkschaftsbewegung war in Mexiko traditionell der von 1929 bis 2000 ununterbrochen regierenden Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) bedingungslos untergeordnet. Nach ihrer Rückkehr an die Macht 2012 propagiert die PRI den Kampf gegen Korruption - ein bewährtes Mittel, Rivalen aus dem Weg zu räumen wie Elba Esther Gordillo.
Sie ist alles andere als über einen Korruptionsverdacht erhaben: Elba Esther Gordillo, Chefin der mächtigsten Gewerkschaft Lateinamerikas, der mexikanischen Lehrergewerkschaft SNTE. Offizielles Monatsgehalt: umgerechnet rund 4700 Euro.
Dennoch hatte die ehemalige Grundschullehrerin aus Chiapas keine Skrupel, mit teuren Gucci- und Prada-Taschen und in edlen Kostümen von Chanel und Escada Sitzungen zu besuchen. Angereist kam sie des Öfteren im Privatjet von einem ihrer unzähligen Besitztümer in Mexiko und den USA.
Es ist ein offenes Geheimnis, wie sie zu ihrem Besitz gekommen ist: Fast 24 Jahre lang hat sie als SNTE-Chefin hohe Funktionen und Posten in der Arbeitnehmervertretung und der Regierung an Freunde und Familie verteilt. Ebenso vergab sie Privilegien an treue Genossen und feilschte mit den Präsidenten um den politischen Preis für den Frieden der 1,7 Millionen Gewerkschaftsmitglieder. Dabei vergaß sie nie, sich selb...
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