Werbung

Vertrauen für Tunesiens Regierung

Neues Kabinett vom Parlament bestätigt

  • Lesedauer: 2 Min.

Tunis (AFP/nd). Das tunesische Parlament hat dem neuen Kabinett unter Führung des Islamisten Ali Larayedh am Mittwoch das Vertrauen ausgesprochen. Die Regierung erhielt die Stimmen von 139 Abgeordneten und damit 30 mehr als die benötigte absolute Mehrheit. Insgesamt 45 Parlamentarier lehnten die neue Regierung ab, 13 weitere enthielten sich der Stimme und 20 Abgeordnete waren nicht anwesend. Die Schlüsselressorts sowie zahlreiche weitere Ministerposten wurden mit unabhängigen Experten besetzt. Die übrigen Ministerien gingen an die islamistische Ennahda-Partei und ihre säkularen Koalitionspartner - Ettakol sowie die Partei Kongress für die Republik.

Kurz vor der Abstimmung hatte der neue Regierungschef Larayedh sich noch einmal vor den Abgeordneten geäußert und war dabei auch auf den Tod des jungen Verkäufers am Mittwochmorgen eingegangen, der sich am Dienstag angezündet hatte. Dies sei ein »trauriger Vorfall«, sagte er. »Ich hoffe, dass wir alle diese Botschaft verstanden haben.« Der junge Mann hatte sich mitten in der Hauptstadt Tunis angezündet, um damit auf die aussichtslose Lage vieler arbeitsloser Jugendlicher aufmerksam zu machen.

Larayedh, ein Politiker der Ennahda, war am 22. Februar mit der Bildung einer neuen Regierung betraut worden. Sein Vorgänger Hamadi Jebali war zurückgetreten, weil die Ennahda sich seiner Forderung zur Bildung einer Expertenregierung widersetzte und die vier Schlüsselressorts Inneres, Justiz, Verteidigung und Außenpolitik forderte.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.