Ein Jegliches hat seine Zeit

Wissenschaftler kritisieren: Kinder werden häufig zu früh einem starken Lern- und Leistungsdruck ausgesetzt

Während noch vor Jahren die meisten Kinder einfach Kinder sein und ihre Welt spielerisch erkunden durften, konfrontiert man sie heute immer früher mit schulähnlichen Anforderungen - um keine Lernzeit zu verlieren, wie viele Eltern sagen. Doch gerade der Faktor Zeit steht dem erhofften Erfolg oftmals im Wege.

Schon von alters her streiten Philosophen und Pädagogen über die Frage: »Was ist der Mensch?« Neben vielen ausführlichen Beschreibungen dessen, was ein menschliches Wesen ausmacht, gibt es auch eine einige griffige Kurzbezeichnungen, die sich bevorzugt des lateinischen Wortes »Homo« für Mensch bedienen. Die bekannteste ist zweifellos »Homo sapiens« (der weise Mensch). Aber auch andere essentielle Merkmale des Menschen sind in solche Wortschöpfungen eingeflossen: »Homo faber« (der schaffende Mensch), »Homo ludens« (der spielende Mensch) oder »Homo amans« (der liebende Mensch).

1967 prägte der deutsche Erziehungswissenschaftler Werner Loch überdies den Begriff »Homo discens« (der lernende Mensch), um hervorzuheben, dass eine der Grundbedingungen der menschlichen Existenz lebenslanges Lernen ist. Allerdings kann ein Individuum seine kognitiven Kompetenzen nur dann entfalten, wenn es parallel dazu ein Zeitbewusstsein entwickelt, d...


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