Revolutionäre auf der Leipziger Buchmesse

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Ein Gespenst geht um. Mal wurde es in Halle 3 gesichtet, mal in Halle 5. Mal auch außerhalb des Messegeländes, in der Harkortstraße 10, dem Sitz der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen. Es ist das Gespenst vergangener Revolutionen.

Etwa der Revolution von 1848/49. Ein aus dem Nachlass des 2010 verstorbenen Leipziger Historikers Wolfgang Schröder zusammengestellter Band würdigt Wilhelm Liebknecht, der bereits auf den Barrikaden der französischen Februarrevolution von 1848 in Paris gekämpft hatte und sodann in der Badischen Volkswehr. Nach der Niederschlagung der Badischen Republik durch die preußische Armee unter dem berüchtigten „Kartätschenprinz“, dem späteren ersten deutschen Kaiser, musste Liebknecht ins Exil fliehen, lernte in London Karl Marx kennen, trat dem Bund der Kommunisten bei und gehörte zwei Jahrzehnte später zu den Mitbegründern der deutschen Sozialdemokratie - der seinerzeit die soziale Frage noch ernsthaft am Herzen lag und die strikt antimilitaristisch und antikolonial agierte, wieder großdeutschem Chauvinismus und expansive Außenpolitik. Auch dies war ein Grund für die Stiftung der Linkspartei, im Jahr, da die SPD ihre 150-jährige Existenz f...


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