»Nicht systematisch nein sagen«
Der neue Generalsekretär der französischen Gewerkschaft CGT will den Reformkurs seines Vorgängers fortsetzen
Auf dem 50. Kongress der CGT, der seit Montag in Toulouse tagt, wird heute Thierry Lepaon als neuer Generalsekretär offiziell vorgestellt. Die Wahl erfolgte am Vorabend am Rande des Kongresses durch das »Comité Confédéral National« (CCN), das »Parlament« des mit 692 000 Mitgliedern größten französischen Gewerkschaftsverbandes.
Selbst der Abschied wurde ihm noch schwer gemacht. Der Ablösung von Bernard Thibault, zwölf Jahre lang Generalsekretär der CGT und nach eigenen Worten »amtsmüde«, ging eine schwierige Suche des Nachfolgers voraus: Neun Monate Tauziehen mit den »Baronen« der starken Fachgewerkschaften und Regionalorganisationen, denen der von Thibault verfolgte gewerkschaftsinterne Reformkurs zu weit ging. So schmetterten sie auch Thibaults Versuch ab, erstmals eine Frau an die Spitze zu stellen, und brachten als Gegenkandidaten einen ausgewiesenen »Hardliner« ins Spiel.
Der Ausweg aus der Führungskrise wurde erst im vergangenen Herbst mit dem Kompromisskandidaten Thierry Lepaon gefunden, der gar keine Ambitionen auf den Posten hatte. Doch scheint die CGT mit dem 52-jährigen ehemaligen Schweißer eine glückliche Wahl getroffen zu haben. In Interviews im Vorfeld des Kongresses machte Lepaon deutlich, wie er sich die CGT künftig vorstellt. Auf jed...
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