Vom Schnee der Algarve und von Aussteigern

Im Süd-Westen Portugals findet man abseits der Bettenburgen spannende Geschichten und interessante Typen

  • Stephan Brünjes
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Endlich in die Wärme! Gilda freute sich, dem eisigen Norden zu entkommen und zog an die Algarve, zum damals hier herrschenden maurischen Emir Ibn Almundim, der um ihre Hand angehalten hatte. Doch schon bald nach der Hochzeit wurde die junge Schwedin schwermütig, ihr Mann und Verehrer ratlos. Was fehlte seiner Frau nur? »Der Schnee aus ihrer Heimat«, raunte schließlich eine ihrer Kammerzofen. Im folgenden Winter führte der Emir seine mehr und mehr betrübte Gilda auf den höchsten Turm seiner Burg, ließ sie übers Land schauen. Es war weiß bis zum Horizont. »Das ist der Schnee der Algarve«, sprach der Emir zu seiner völlig überraschten Gattin und lüftete das Geheimnis: Er hatte, so die Legende, Tausende Mandelbäume pflanzen lassen. Deren Blüten bedecken bis heute jedes Jahr von Januar bis März den ganzen Süd-Westzipfel Portugals und bieten Algarve-Besuchern bereits einen Hauch von wohlig-warmem Frühling, während man in Deutschland noch ...


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