Späte Tore sind verdächtig

Sportradar-Geschäftsführer Andreas Krannich über Spielmanipulationen im Fußball

Die Firma Sportradar durchsucht seit 2005 weltweit die Internetseiten von Wettanbietern nach verdächtigen Mustern und alarmiert dann ihre Kunden, darunter die UEFA und die Bundesliga, über eventuell manipulierte Sportwettkämpfe. Geschäftsführer ANDREAS KRANNICH beschreibt die Vorgehensweise und die Erfolgsaussichten des Warnsystems.

nd: Welche Sportveranstaltungen deckt Ihr Warnsystem ab?
Krannich: Wir betreiben das systematische Monitoring der weltweit relevanten Wettmärkte für Fußball, Futsal, Handball und Tennis. Allein im

Verantwortungsbereich der UEFA sind dies 31 000 Spiele, also erste und zweite Fußballligen plus Pokalspiele in Europa und alle internationalen Matches.

Welche Wettanbieter haben Sie im Blick: Nur legale in Europa oder auch illegale in Asien, wo die meisten Umsätze auf verschobene Spiele getätigt werden?
Wir beobachten den gesamten Wettmarkt, je nach Zählung 2000 bis 3000 Buchmacher. Davon sind ungefähr 300 bis 400 relevant. Die werden von uns erfasst, seien sie nun in Europa lizenziert oder nicht, seien sie ansässig irgendwo in Asien oder in Amerika.

Was charakterisiert verdächtige Wetten?
Es gibt viele verschiedene Muster. Ein Beispiel: Wenn in der 85. Minute eines Fußballspiels sehr viele Einsätze darauf gemacht w...



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