Microsoft gibt Daten weiter: Open Source mal anders
Softwarekonzern liefert zehntausende Benutzerdaten an Regierungen
Wie das Unternehmen in einem diese Woche veröffentlichten »Transparenz-Bericht« mitteilte, erhielt Microsoft im Jahr 2012 75 378 Anfragen von Regierungen, Anwender-Daten weiterzugeben. In der Folge habe der Softwarekonzern, der unter anderem das Betriebssystem Windows anbietet, Daten von 134 424 Nutzern preisgegeben.
Ein Unternehmenssprecher erklärte bei der Veröffentlichung des Berichts, dass insgesamt Daten an 46 Länder weitergeleitet wurden. Zu den Ländern mit den meisten Anfragen zählt neben den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, der Türkei und Frankreich auch Deutschland. Microsoft weißt darauf hin, dass es sich lediglich in 2,1 Prozent der Fälle um »Nutzerinhalte« gehandelt habe. In 79,8 Prozent der Fälle seien »Nicht-Inhalte« weitergegeben worden, wozu das Unternehmen allerdings auch Namen, E-Mail-Adresse und Standortinformationen zählt.
Microsoft veröffentlichte den Bericht nachdem es immer wieder bezüglich seiner Datenschtutzpolitik in der Kritik stand. In einem Anfang des Jahres veröffentlichten offenen Brief beklagen 44 Bürgerrechtsorganisationen die Weitergabe von Nutzerinhalten des 2011 von Microsoft übernommenen Internet-Telefondienstes Skype.
Auch nach der Veröffentlichung des Berichts äußerten Aktivisten Zweifel an der tatsächlichen Transparenz des Unternehmens. So wies Eva Galperin von der Bürgerrechtsorganisation „Electronic Frontier Foundation“ gegenüber dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes auf die »verdächtige Sprache« des Berichts hin. Bezüglich Sykpe sei so nicht nicht ausgeschlossen worden, dass Microsoft bewusst das Sicherheitsniveau der Anwendung senke, um staatlichen Stellen eigene Abhöraktionen zu ermöglichen.
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