»Junge Menschen wollen die Wahrheit wissen«

Seit 20 Jahren treffen sich Jugendliche zu internationalen Freizeiten im früheren KZ Bergen-Belsen

Rund 50 Jugendliche aus neun Nationen setzen sich bis zum 28. März mit der Geschichte des ehemaligen Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers Bergen-Belsen auseinander. Die Eindrücke vor Ort gehen tiefer als jeder Unterricht.

Bergen-Belsen (epd/nd). Auf einem breiten Betonweg hält Gesa Lonnemann an. »Hier war der Appellplatz des Konzentrationslagers Bergen-Belsen«, erläutert die 22-Jährige. Sie berichtet Jugendlichen aus neun Ländern, wie von Hunger und Durst entkräftete Menschen stundenlang dort stehen mussten. Dor Engel aus Israel denkt beim Blick über das Gelände mit schneebedeckten Massengräbern an seinen Urgroßvater, der das Lager bei Celle überlebte. »Es ist unvorstellbar, wie lebensfroh er immer noch war«, sagt der 16-Jährige.

Seit 20 Jahren laden kirchliche und gewerkschaftliche Verbände Jugendliche zu internationalen Workcamps nach Bergen-Belsen ein. Die jungen Frauen und Männer kommen unter anderem aus Russland, Polen, den Niederlanden und aus Südafrika - und bringen ganz unterschiedliche Erfahrungen mit. Dor Engel setzt sich noch viel mit dem Völkermord an den Juden auseinander. »Der Holocaust prägt bei uns einen großen Teil der Kultur«,...


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