Langer Winter behindert Bauindustrie

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (dpa). Der hartnäckige Winter setzt dem Baugewerbe in Berlin und Brandenburg zu. »Grundsätzlich liegen die Baustellen im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis«, sagte Christiane Witek von der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg am Montag. Auch Beate Bahr vom Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg bestätigte: »Die ersten Monate 2013 werden wetterbedingt im Vergleich zu 2012 erheblich schlechter ausfallen. Denn wenn Temperaturen anhaltend unter null Grad sind, liegt alles flach.«

Das schlägt sich auch in der Arbeitslosenzahl nieder. Saisonbedingt nimmt die Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter im Winter zu. So waren nach Informationen des Bauindustrieverbands in der Region im Januar 2013 etwa doppelt so viele Bauarbeiter arbeitslos wie noch im August 2012. Die Zahl der erwerbslosen Bauarbeiter stieg in diesem Zeitraum von 4328 auf 8818. Durch das anhaltend kalte Wetter wird sich die Lage nach Einschätzung des Bauindustrieverbands erst einmal nicht entspannen. »Der März wird ähnlich ausfallen wie der Januar«, sagte Bahr.

Nach einer Umfrage der Fachgemeinschaft Bau, an der sich 300 Mitgliedsbetriebe beteiligt haben, blickt ein Großteil der Bauunternehmer optimistisch in das Jahr 2013. Als gut oder befriedigend bewerten 88 Prozent der befragten Firmen in Berlin und knapp 80 Prozent der Brandenburger Firmen ihre Geschäftslage. Die Auftragslage sei wegen des langen Winters nicht schlechter, erklärte Christiane Witek. »Die Firmen stehen in den Startlöchern und warten, dass sich der Frost zurückzieht.«

Der ungewöhnlich lange Winter verzögert in diesem Jahr auch den Frühjahrsputz in den Kommunen. In einigen Städten wurde die Aktion um mehrere Wochen auf die Zeit nach Ostern verschoben, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. So kann das Streusalz noch nicht eingesammelt werden, weil die Leute nicht auf glatten Wegen ausrutschen sollen. Zudem liegt in den Grünanlagen noch Schnee, so dass sie nicht von Unrat geräumt werden können. In Städten wie Potsdam oder Frankfurt (Oder) gibt es keinen Aufruf zum Frühjahrsputz.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.