Australiens Vergessene

Flüchtlingsdramen vor der Küste und im Land

  • Barbara Barkhausen, Sydney
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Australien versucht, Flüchtlinge aus Asien abzuschrecken. Neuankömmlinge werden auf abgelegenen Inseln interniert. Anträge auf Asyl wurden seit Sommer nicht mehr bearbeitet. Doch das Problem bleibt, wie eine neue Flüchtlingstragödie zeigt.

Ein kleiner Junge und eine etwa 30-jährige Frau sind die jüngsten Opfer eines Dramas, wie es sich in regelmäßigen Abständen vor Australien abspielt: Flüchtlinge aus Sri Lanka oder Afghanistan versuchen auf häufig seeuntüchtigen Booten von Indonesien nach Australien überzusetzen. Doch etliche Boote schaffen es nicht bis zum fünften Kontinent. Von den Passagieren hört man kaum mehr etwas, es sind verlorene Seelen. Andere werden immerhin von der australischen Küstenwache gerettet. Am Dienstag erst zogen die Beamten 93 Flüchtlinge aus den Gewässern vor der Weihnachtsinsel. Deren Boot war von zwei großen Wellen überspült worden. Eine schwangere junge Frau und ein etwa siebenjähriger Junge wurden schwer verletzt, ein vier- oder fünfjähriger Junge und eine 30-jährige Frau starben.

Der Vorfall ruft die Erinnerung an die Tragödie im Dezember 2010 wach, als 50 Menschen ertranken, nachdem ihr Boot an Felsen vor der Weihnachtsinsel zersch...


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