Pharmariese Novartis unterliegt im Patentstreit

Wichtiges Urteil für medizinische Versorgung mit günstigen Generika / Ärzte ohne Grenzen: »Erfolg für Patienten in ärmeren Ländern«

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (Agenturen/nd). Nach der Zurückweisung einer Patentklage des Schweizer Pharmakonzerns Novartis durch den Obersten Gerichtshof in Indien hat die Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen« von einem »wichtigen Erfolg für Patienten in ärmeren Ländern« gesprochen. Hätte Novartis gewonnen, wären die Produktion erschwinglicher Generika in Indien stark behindert und der Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten für Millionen Menschen weltweit erschwert worden, erklärte Oliver Moldenhauer von »Ärzte ohne Grenzen«.

Indiens Oberster Gerichtshof hatte am Montag entschieden, dass das Novartis-Krebsmedikament Glivec nicht die für den Patenschutz notwendige Anforderung einer merklichen Verbesserung gegenüber Vorgängerpräparaten erfüllt. Sie bestätigten damit die Ansicht der indischen Patentbehörden, gegen die Novartis sieben Jahre lang juristisch vorgegangen war. Im Jahr 2005 hatte Indien ein Gesetz eingeführt, das Pharmafirmen kein Patent gewährt, wenn sich ein neues Medikament nur gering von bereits existierenden Präparaten unterscheidet.

Novartis teilte in Neu Delhi mit, das Urteil sei innovationsfeindlich. Dagegen zeigten sich generika-Hersteller nach dem Urteil zufrieden. Indien ist der weltgrößte Generikaproduzent und gilt als »Apotheke der Entwicklungsländer«.

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