Urlaub von der Männerwelt

Seit gestern Nacht messen sich die deutschen Eishockeyfrauen mit dem Rest der Welt bei der WM in Ottawa. Zum Auftakt ging es gegen Russland, heute ist Schweden der Gegner. Eine Schlüsselrolle kommt Torhüterin Viona Harrer zu. Die Frau, die aus einer bayerischen Eishockeyfamilie stammt, spielt für Bad Tölz in der Oberliga - der Männer.

Endlich mal wieder nicht allein nach dem Spiel duschen. Keine derben Männerwitze. Für Viona Harrer ist die derzeit laufende Eishockey-Weltmeisterschaft im kanadischen Ottawa natürlich der sportliche Höhepunkt des Jahres. Aber auch ein bisschen wie Urlaub. »Es ist definitiv mal wieder ein gutes Gefühl, unter Frauen zu sein«, sagt die Torhüterin des deutschen Nationalteams mit einem Grinsen.

Sonst teilt sie nämlich Eishockeyfeld und Kabine mit dem anderen Geschlecht. Frau Harrer steht beim Männer-Drittligisten EC Bad Tölz als Stammtorhüterin im Kasten. Seit sie das Team mit starken Leistungen in die Playoffs geführt hat, sind die Skeptiker leiser geworden. »Manche wollen halt keine Frauen in dem Männersport, damit muss ich leben«, sagt sie. »Aber ich bin mit der Situation groß geworden.« Eine Sonderbehandlung für sie als Frau gibt es in der Männerwelt nicht, nur beim Duschen und Umziehen geht sie in einen anderen Raum.

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