Rebellisch bis zum Zeugnis

Schulstreit in Seifhennersdorf geht weiter - Eltern hoffen auf Kompromiss mit Sachsens Behörden

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Seit sieben Monaten widersetzen sich Eltern im sächsischen Seifhennersdorf der Schließung einer Mittelschule. Bis zum Ende des Schuljahres, das steht nun fest, geben sie nicht klein bei.

Seifhennersdorf galt einmal als das größte Industriedorf der DDR. In dem Ort an der sächsisch-böhmischen Grenze lebten 10 000 Menschen. Geblieben sind 3900. Doch »eine Schule gehört zum Gemeinschaftsleben dazu«, sagt Gottfried Böhmer. Er gehört der Bürgerinitiative an, die seit September eine bundesweit wohl beispiellose Protestaktion durchführt: Weil die Behörden die örtliche Mittelschule schließen wollen und der Freistaat keine Lehrer mehr schickt, organisiert sie den Unterricht für einige Fünftklässler selbst. Dafür werden pensionierte Lehrer angeheuert. Die »Schulrebellen« sind inzwischen bundesweit bekannt.

Jetzt steht fest, dass der Protest bis zum Sommer und den Jahresendzeugnissen weitergeht. Die Eltern der verbliebenen Fünftklässler - 13 von einst 24 - hätten das in Absprache mit den Kindern beschlossen, sagt Elternsprecher Andreas Herbig. Sein Sohn, ein Zehntklässler, besucht eine der letzten regulären Klassen an der...


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