Das muss man sich leisten können

Julian Nida-Rümelin und Katharina Saalfrank über den Wert von Bildung und Erziehung

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Der Fluch, der mittlerweile auf jeder Debatte lastet, ist deren mediale Kurzlebigkeit. Das Nachdenken über Bildung, darüber, was geändert, was beibehalten werden sollte, erfordert jedoch Zeit - Zeit, die uns das Fernsehen und noch mehr die große Verwurstungsmaschine Internet nicht mehr lässt. Das ist geradezu der Grund dafür, dass Erziehungsratgeber, die einfache Lösungen wie Kochtipps präsentieren, so beliebt sind.

Wer will schon Julian Nida Rümelins Buch »Philosophie einer humanen Bildung« lesen? Schon der Titel ist Abschreckung. Wer im Buch blättert, erfährt: Es geht um Aristoteles, Humboldt, Begriffe wie »Tugend« und »Emanzipation«. Die Lektüre lohnt sich - aber nicht für alle, denn die Zutaten, die der Philosoph empfiehlt, sind für die gehobene Küche, also für diejenigen, die sich die zweckfreie, auf Erkenntnis konzentrierte Bildung finanziell leisten können und deren kulturelles Kapital schon soviel Zinsen getragen hat, ...


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