Endspiel
Im Streit mit Iran werden Satellitenbetreiber zu Konfliktparteien
Weltweit nehmen Satellitenbetreiber iranische Staatsmedien vom Netz. Was Einzelfälle sein sollen, entlarven geheime Regierungsdokumente als gezieltes Vorgehen gegen die Medienfreiheit.
Es ist bei weitem nicht der größte Fan von Esteghlal Tehran, der da über die Sofalehne hechtet. Die Polster von Ahmads massigem Körper pressen gegen jene des Zweitsitzers. 0:1 liegt da der iranische Rekordmeister schon zurück. Die Fußballspiele sind Ahmads Entspannungsritual. Das Geschrei des Fußball-Kommentators ist seine Wohlfühlmusik. Wäre da nicht der Livestream auf seinem Notebook: Der stockt, lädt, verpixelt. Ahmads entspanntes Seufzen wandelt sich in Stöhnen: »Schon wieder«. Der Grund: Die zuständige Medienaufsichtsbehörde hat die Ausstrahlung des TV-Senders verboten. Seitdem schaut Ahmad Fußballspiele auf dem PC.
Ahmad Rezas* Fernseher füllt eine Schrankwand in einer Berliner Zweizimmerwohnung. 700 Kanäle protzen im Suchlauf. Die meisten aus Ahmads Heimat fehlen. Satellitenbetreiber nahmen in den letzten Monaten 19 Sender der staatlichen iranischen Rundfunkgesellschaft IRIB vom Netz: Eine Art islamisches Bibel-TV. Ein ...
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