»Suche Zimmer in lieber Familie«
Für Sachsens Jugendämter ist es immer schwieriger geworden, geeignete Pflegeeltern zu finden
Überforderte Eltern, vernachlässigte Kinder - in solchen Fällen greift das Jugendamt ein. Oft werden dann Pflegefamilien gesucht, doch auch in Sachsen gibt es davon zu wenige.
Dresden. Ein Kind pinnt einen Zettel an die Wand: »Suche Zimmer bei lieber Familie«. Mit solch einem Plakatmotiv wirbt etwa das Dresdner Jugendamt um Pflegefamilien. Anwärter für den verantwortungsvollen Job werden aber überall in Sachsen gesucht, ergab eine dpa-Umfrage. Werden keine Familien gefunden, bleibt meist nur die Unterbringung im Heim oder in Wohngruppen. »Es gibt bei weitem nicht genügend Plätze«, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes für Pflege- und Adoptivfamilien, Heinrich-Hildebrand Albert. Viele trauten es sich nicht zu, ein fremdes Kind ins Haus zu holen.
»Man muss sich darauf einstellen, dass es schwierig werden kann«, sagte Albert, der neben drei eigenen Kindern gemeinsam mit seiner Frau fünf Pflegekinder großgezogen hat. »Aber für uns gehören sie einfach dazu.« Familien, die sich für diesen Schritt entscheiden, werden vom Jugendamt genau unter die Lupe genommen, bekommen Tipps und nehmen an Seminaren te...
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