Das Klischee von der Nazi-Hochburg
Halle wehrt sich gegen harte Vorwürfe in einem »Spiegel«-Artikel
Halle in Sachsen-Anhalt wurde dieser Tage in einem Beitrag des »Spiegel« zur rechtsextremen Hochburg erklärt. Jetzt erwägt man im Stadtrat eine Beschwerde beim Deutschen Presserat.
Der Artikel, der in Halle seit einer Woche zu Wogen der Empörung führt, trägt einen nüchternen Titel: »Das Experiment« war der Beitrag im Nachrichtenmagazin »Spiegel« überschrieben, in dem es eigentlich um die Kandidatur von Karamba Diaby für den Bundestag gehen sollte. Der SPD-Mann, der ursprünglich aus Senegal stammt, hat gute Chancen, nach der Wahl im September in das Parlament einzuziehen.
Der Umstand, dass der promovierte Chemiker und Ex-Chef des Bundesintegrationsrates dort der erste Abgeordnete mit afrikanischer Herkunft wäre, scheint dem »Spiegel« indes für eine Story nicht gereicht zu haben. Aufgepeppt wird sie deshalb mit ein paar Klischees über den vermeintlich tristen Osten, derer man sich bei dem Hamburger Magazin gern bedient. So beschreibt der Autor des Artikels, wie ein Junge eine »tote Taube durch die leere Fußgängerzone« schießt. Um der Geschichte über den farbigen Kandidaten einen reißerischen Anstrich zu ge...
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