Beim »Durchmischen« Kollegen aufgemischt

Freisprüche für zwei Polizisten mit Faust, Stiefel und Spraydose, aber Mangel an Beweisen

Peter Kirschey berichtet aus Berliner Gerichtssälen
Peter Kirschey berichtet aus Berliner Gerichtssälen

Die zwei Angeklagten sind Polizisten, die beiden Opfer ebenfalls. Und auch die fünf Zeugen für die eine und die sechs Zeugen für die andere Seite sowie der Beamte der internen Ermittlung, der vor zwei Jahren versucht hatte, Licht ins Dunkel des Geschehens zu bringen, gehören der beamteten Staatsmacht an. Es geschah am 1. Mai 2011 gegen 22.45 Uhr am Kottbusser Tor unter dem U-Bahn-Viadukt. Der Kampftag der Werktätigen lag in den letzten Zügen, mehrere Hundert Leute hatten sich dort versammelt, um den Abend stimmgewaltig und unter viel Alkohol ausklingen zu lassen.

Es war weder eine gefährliche noch aggressive Lage, wie alle Polizisten übereinstimmend feststellten. Mehrere Gruppen der fünften Polizeihundertschaft waren vor Ort zum Zwecke der »Durchmischung«», wie es im Polizeijargon genannt wird. Das heißt, die Gruppen der hochgerüsteten und behelmten Hundertschaft zogen in Schlangenlinien durch die Menschenansammlungen, um dies...


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