Ein Zeugnis heldenhaften Mutes

Vor 70 Jahren begann der Warschauer Ghettoaufstand

  • Michael Berger
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Der Widerstand gegen die Nationalsozialisten im deutsch-besetzten Polen ist durch zwei Ereignisse fest im historischen Gedächtnis Europas verankert: durch den bewaffneten Aufstand der jüdischen Bevölkerung im Warschauer Ghetto 1943 und den Warschauer Aufstand im Folgejahr.

Einer der bewegendsten Momente in der deutschen Nachkriegspolitik erinnert an den Kampf im Ghetto - der Kniefall des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt vor dem Mahnmal in Warschau im Dezember 1970. Diese einzigartige Geste des sozialdemokratischen Politikers, aber auch die Ansprache des Bundespräsidenten Roman Herzog (CDU) im August 1994 anlässlich des 50. Jahrestages des Warschauer Aufstandes waren eine öffentliche Demonstration der Demut als auch der geschichtlichen Verantwortung der Bundesrepublik für die deutschen Verbrechen in Polen. Und doch gibt es in unserem Nachbarland, wie jüngst der Unmut über einen ZDF-Dreiteiler zeigte, immer noch Misstrauen gegenüber Deutschland.

Im Oktober 1940 von den deutschen Okkupanten eingerichtet, waren im Warschauer Ghetto auf engstem Raum bald über eine halbe Million Juden zusammengepfercht. Die Menschen starben elendig an Hunger und Krankheiten, vor allem Kleinkinder und Greise. Ab J...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -